top of page
  • AutorenbildHannes

Portraits mal so und mal so: Die kleine Brennweiten-Kunde

Ein Portrait ist ein Portrait? Kann man gar nicht mal so sagen. Je nach Brennweite, Blende und Objektiv kann die Person, die ihr fotografiert, total unterschiedlich aussehen. Für diesen Vergleich gibt's vor der Kamera einen Typen, den ich eher selten fotografiere: Mich! Viel Spaß mit diesem hoffentlich erhellenden, kurzen Beitrag.


Sigma 15 mm 2.8 Fisheye: Das Extrem


Das klassische Fischaugen-Objektiv. Stellt den Vordergrund zwar dank offener Blende von 2.8 schön frei, aber halten wir mal fest: Was bei Action-Fotos oder Panoramen durchaus eine ansprechende Wirkung haben kann, hat im Portraitbereich genau gar nichts zu suchen. Außer aus Spaßgründen natürlich. Der Fisheye-Effekt verzerrt das Gesicht einfach ziemlich ungünstig:

1/1250 Sek. bei f 2.8 15 mm

Sigma 35 mm F1.4 ART: Der Weitwinkel


Schon besser, aber für ein Portrait sieht es, wenn man sich wirklich auf das Gesicht konzentriert, nicht ganz passend aus. Durch den Weitwinkel des 35 mm verzerrt es das Gesicht – leicht, aber sichtbar – so, dass ich fast etwas abgemagert aussehe:

1/2000 Sek. bei f 1.4 35 mm

Canon 85 F1.8: Klassisches Portrait, Teil 1


Aha! Klare Linien, tolles Bokeh, "normale" Gesichtsform. Mit dem Canon 85 mm 1.8 erreicht man meinen Lieblingsbereich, wenn es um das Abbilden von Gesichtern geht: Nichts verzerrt, alles sieht harmonisch aus. Die Abbildung des Gesichts kommt dem sehr nahe, wie es „wirklich“ aussieht:

1/2000 Sek. bei f 1.8 85 mm

Sigma 135 F1.8 ART: Klassisches Portrait, Teil 2


Warum jetzt noch das 135, das sieht doch genauso aus wie das 85 mm? Das mag den Anschein machen, denn die Gesichtsform ändert sich tatsächlich nicht allzu extrem, das Sigma 135 ist allerdings nicht umsonst eins meiner absoluten Lieblingsobjektive. Der Hintergrund ist wunderschön weich, das Bild ist knackscharf und im Vergleich zum (auch viel günstigeren) 85 mm hat es chromatische Aberrationen nahezu vollständig eliminiert (beim 85 mm an der Tagesordnung) und es ist zudem viel schneller im Fokussieren. Das Bild:

1/1250 Sek. bei f 1.8 135 mm

Sigma 150-600 F5,0-6,3 Contemporary


Wir schwenken zum anderen Extrem, dem Sigma 150 - 600. Satte 400 mm Brennweite habe ich ausgewählt – merkt ihr den Unterschied? Ab jetzt wird mein Gesicht durch diese Brennweite breiter! Was beim Fisheye noch schmal war, ist jetzt umgekehrt: Das Gesicht sieht nicht dicker aus, sondern wirkt einfach wie etwas auseinander gezogen:

1/160 Sek. bei f 5.6 400 mm

Alle Portraits im Vergleich


Gleiche Person, gleicher Spot, unterschiedliche Brennweiten. So unterschiedlich kann ein Mensch aussehen: Von rundlich im Fisheye über hager im Weitwinkelbereich über den Portraitbereich von 85 - 135 mm, der am meisten schmeichelt – bis hin zu 400 mm, bei dem das Gesicht flacher wird und dadurch breiter wirkt, als es eigentlich ist.


Von links nach rechts: 15 mm, 35 mm, 85 mm, 135 mm, 400 mm


Bonus: Das Spiel mit der Blende


Die einen oder anderen Leute werden die Funktion schon (in der virtuellen) Variante aus ihrem Handy kennen – aber eigentlich entsteht das Bokeh (damit wird ganz grob die Unschärfe des Hintergrundes bezeichnet) über die Brennweite und die Blende. Wie das mit der Blende funktioniert, erklärt die Wikipedia anschaulich. Und wie unterschiedlich diese Blendenstufen wirken können, zeige ich euch hier!

Von links nach rechts: Blende 1.8 / 2.5 / 4 / 8 / 13 / 16.


Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit – bis zum nächsten Mal!


Welche besonderen Funktionen oder Erkenntnisse habt ihr im Fotobereich schon neu kennengelernt?

290 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page