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7 Tipps, die dich beim Fotografieren besser machen – Teil 1

Aktualisiert: 30. Juli 2020

Jeder Fotograf und jede Fotografin lernt. Immer. Ich habe noch keine fotografierende Person getroffen, die von sich sagt, dass sie alles kann, nichts mehr lernen braucht – und mir geht es ebenfalls so. Es braucht nur eine neue Inspiration, ein neues, so noch nicht gesehenes Bild und die Lernmotivation ist direkt wieder voll da. Und natürlich macht man über die Zeit Fehler – mal kleinere, mal größere, mal peinliche. Diese 7 Tipps machen dich besser oder geben dir ein paar zusätzliche Ideen an die Hand, mal etwas anderes auszuprobieren und stellen dir einige Produkte vor, die dir dabei helfen können.


Disclaimer: Alle vorgestellten Produkte wurden selbst gekauft, es handelt sich bei diesem Artikel um keine Anzeige. Es werden keine Affiliate Links verwendet.


1. Lerne alle Funktionen deiner Kamera kennen.


RAW, M-Modus, HDR-Automatik, Spiegel sperren, W-Lan einstellen? Moderne Kameras haben unzählige Funktionen und Einstellungen, die man allein mit dem dicken Handbuch kaum überblicken kann. Mache Folgendes:


Gehe auf Youtube.

Gib deinen Kameranamen + „Einstellungen“ ein

Suche dir eine der Ergebnisse mit den höchsten Zugriffszahlen aus und lass dich inspirieren!


2. Gehe in der Dunkelheit fotografieren.


Nichts fordert die Kreativität so wie Nachtfotografie, aber kaum etwas kann auch so spektakulär wirken wie Fotos, die abends entstehen. So geht’s:


Kauf dir ein Stativ! (Wenn du eins hast, skippe zum nächsten Punkt). Suche dir zunächst das Gewicht deiner Kamera heraus. Dann besuche eine gute Seite für Fotografie-Produkte – zum Beispiel www.fotokoch.de oder www.calumetphoto.de. Klicke auf Stative/Dreibeinstative und klicke die Stative zusammen, die für dein Kameragewicht geeignet sind – im Anschluss suche nach Bewertungen und Preis. Ich persönlich nutze seit Jahren Stative von Manfrotto. Nein, ich werde (leider) nicht gesponsort… Gehe in die Stadt, schaue dich nach spannenden Gebäuden um. Auch Brücken über vielbefahrene Straßen sind superspannend für Langzeitbelichtungen.

Stelle die Kamera auf den M-Modus und probiere herum! Wie genau eine offene Blende oder eine schnelle Verschlusszeit wirkt, erklärt diese Grafik sehr gut.


Besonders gut wirken im Dunklen entweder sich schnell bewegende, helle Dinge oder Fahrzeuge, die in einer Langzeitbelichtung spannende Lichtstreifen erzeugen, alternativ kann eine Langzeitbelichtung in Verbindung mit einer extrem geschlossenen Blende wunderschöne, sternförmige Lichter erzeugen.

Dieses Foto ist auf einem Parkplatz nahe Hamm aufgenommen worden – mit Blick auf das Kohlekraftwerk Westfalen. Gut zu erkennen: Die roten Leuchtstreifen der Rücklichter.


Strahlende Stadt, langzeitbelichtet. Aufgenommen auf dem Turm von St. Nicolai in Lemgo


3. Kaufe dir eine gute Kameratasche.


Ein Behältnis, in dem die Kamera nicht so schnell kaputtgeht, da tut’s doch auch eine billige Tasche? Eben nicht! Eine Kameratasche soll nicht nur die Kamera schützen, sondern auch bequem, praktisch, und robust sein.


Erst überlegen: Was brauche ich? Brauchst du eine Tasche für eine Kompaktkamera, eine digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) oder eine spiegellose Kamera? Dies ist wichtig für die Größe deiner Kameratasche. Wenn du outdoor unterwegs bist oder mehr Equipment unterbringen möchtest, brauchst du eher einen Kamerarucksack.

Spannende und hochwertige Fotorucksäcke und -taschen gibt es zum Beispiel von Evoc, Tenba, f-stop oder Lowepro. Suche dir auf den Homepages die passende Größe aus und vergleiche! Zur Einordnung: Ich nutze für einen Outdoor-Tag mit einem großen DSLR-Body, vier Objektiven und viel, viel Zubehör einen Evoc CP 26, für eine kleine Fotosession einen Tenba Messenger DNA 11.

Was brauchst du alles? Denke nicht nur an dein Foto-Equipment, sondern auch, ob du einen Laptop mit dabeihaben möchtest, eine zusätzliche Jacke oder ein Fach für eine Flasche.

Mein erster Evoc CP26l – dieser war auf knapp zwei Dutzend Flugreisen dabei und ist mittlerweile durch ein neueres Modell ersetzt worden.


4. Leihe dir Objektive.


Objektive sind teuer. Ich habe in der Vergangenheit viele Objektive gebraucht gekauft, es geht allerdings für den Anfang noch günstiger: Warum ein dickes Tele-Objektiv kaufen, wenn man es auch erstmal leihweise testen kann? Anbieter wie Calumet oder Objektiv-Verleih.de bieten für unterschiedliche Konditionen die Möglichkeit, tageweise oder länger hochwertiges Equipment zu leihen. Die Vorteile:

  • In der Regel hochwertige Leihgeräte

  • Weit geringere Kosten, als direkt ein Objektiv zu kaufen

  • Möglichkeit, verschiedene Optiken auszuprobieren und so festzustellen, welche Objektive für dich selbst am passendsten sind

Achtet aber auf die Konditionen der Anbieter und vor allem, dass eine entsprechende Versicherung bei der Leihe abgeschlossen wird.


5. Du hast dein erstes Shooting? Sprich mit deinen Models.


Es gibt für ein Model nichts Schlimmeres als einen Fotografen, der während des Shootings „hmmh…“ „…ja…“ „…ne, das passt irgendwie nicht…“ murmelt. Daher ist es superwichtig, mit deinen Protagonist*innen vor der Kamera zu sprechen! Fotoshootings sind schon an sich eine sehr persönliche Sache, bei der Ausdruck und Selbstbewusstsein enorm wichtig sind – kleine Unsicherheiten und Zweifel des Models können dafür sorgen, dass es leider heute nix wird mit schönen Fotos. Und das ärgert dann sowohl Fotograf als auch die Person, die fotografiert wird. Also, vier Tipps:

  1. Sei freundlich und offen!

  2. Sprich mit dem Model! Professionelle Models haben „ihre“ Posen zwar meist schon auswendig drauf, aber speziell Personen, die nicht so oft vor der Kamera stehen, brauchen nicht nur Anweisungen, sondern auch Feedback, ob diese oder jene Pose gut aussieht oder verbessert werden sollte. Und für dieses Feedback bist du zuständig!

  3. Kritisiere nicht, sondern gib Verbesserungsvorschläge! Negative Kommentare über eine bestimmte Pose solltest du vermeiden, absolutes No-Go sind negative Kommentare über Aussehen oder Figur. Wenn du merkst, dass etwas gar nicht für dich funktioniert, schlage dem Model vor, etwas anderes auszuprobieren.

  4. Wenn etwas toll aussieht oder ein Foto besonders gut gelungen ist, sollst und darfst du das unbedingt mitteilen! Außerdem freut sich jedes Model, wenn es zwischendurch auch mal ein paar schöne Ergebnisse sehen kann – das stärkt das Selbstbewusstsein und kann allen Beteiligten zeigen, dass man zusammen auf einem guten Weg ist.

Keilani, Hamburg

Aline, Köln


6. Fotografiere mit einer Drohne.


Quadrocopter und Drohnen haben es in der öffentlichen Wahrnehmung mittlerweile eher schwer. Berichte über Drohnensichtungen an Flughäfen und Behinderungen von Straßenverkehr oder Veranstaltungen aufgrund gedankenloser Drohnenpiloten bringen diese spannende Foto- und Videomöglichkeit immer mehr in Misskredit. Trotzdem möchte ich empfehlen, sich mal eine Drohne zu leihen oder sogar eine zu kaufen, denn aus der Höhe eröffnen sich gänzlich andere Fotomöglichkeiten.


Seien es 90° gekippte Fotos vertikal direkt zum Boden, Nebelfelder aus der Höhe oder ein klassischer Sonnenuntergang – die Perspektiven können einzigartig sein. Aktueller Preisknaller, der noch dazu mit 249 Gramm unter der wichtigen 250 Gramm-Hürde liegt, ist die DJI Mavic Mini, die mit 399 € eine riesige Bandbreite an Funktionen und tolle Foto- und Filmmöglichkeiten bietet. Einziger Wermutstropfen: Keine RAW-Fotomöglichkeit.

Eine irre Perspektive, die auch mir erst so erschien, als ich es durch das Display der Drohnen-Fernsteuerung sah. Försterteiche, Lemgo


Es muss nicht immer extrem hoch sein. Hier stieg die Drohne knapp 30 Meter hoch, gerade gut, um Abendsonne und St. Nicolai im Bild zu haben.


7. Benutze externe Blitze.


Vor vielen Jahren habe ich zwei wichtige Investitionen getätigt. Sie hören auf den Namen „Canon Speedlite 430 EX II“, sind unkaputtbar und auch nach über 10 Jahren voll funktionsfähig. Und der Hauptgrund lag nicht etwa darin, dass ich überbelichtete Portraits mit montiertem Blitz auf der Kamera machen, sondern die Blitze extern benutzbar machen wollte, um Licht von der Seite, von oben oder von unten steuern zu können.


Möglich machen dies Funkauslöser für externe Blitze – der bekannteste, günstigste und dennoch äußerst zuverlässige Vertreter heißt Yongnuo. Die asiatische Firma bietet Funktransmitter für alle großen Kamerafirmen – suche einfach mal nach „Yongnuo + Name deiner Kamera“.


Sind die Funktransmitter im Warenkorb, brauchen wir nur noch passende Blitzstative. Ich habe in den vergangenen Jahren viele, viele Stative ausprobiert und bin nun bei einem Modell gelandet, dass ich bedenkenlos weiterempfehlen kann – sowohl für Blitze als sogar für meine Canon 5D Mk IV, sofern sie keinen Riesenklopper an Objektiv tragen muss. Es ist, oh Wunder, ein Manfrotto!


Wir fassen zusammen:


Wir haben Funkauslöser, eine Kamera, einen Blitz und ein passendes Stativ und haben sogar ein erstes Foto gemacht – und trotzdem gibts fiese Schlagschatten im Gesicht deines Portraitmodels, das kann doch nicht wahr sein. Auch hierfür gibt es eine günstige und äußerst präsentable (Optik mal ausgenommen) Lösung: Einen Bouncer, der in diesem Fall genau auf ein Speedlite passt. Das Produkt wird unter verschiedenen Fantasienamen vertrieben und vermutlich stammen alle Varianten aus dem gleichen Werk in China. Der Vorteil dieses Bouncers? Er streut das Licht fast so gut wie eine kleine Softbox, benötigt aber keinen Aufbau und kaum Platz. Probiere es aus und berichte mir von deinen Erfahrungen über Instagram.

Hier sorgt ein Blitz hinter Fahrer Maxi dafür, dass die Pfütze maximal angestrahlt wird und dadurch eine sehr besondere Atmosphäre entsteht


Fein angestrahlt mit zwei Blitzen, seitlich. Gestreut wurde hier allerdings nicht mit einem Bouncer, sondern mit selbstgebauten Diffusoren. Der Effekt ist ähnlich.


Danke für die Aufmerksamkeit, ich hoffe ihr konntet ein bisschen was lernen – und wenn nicht, hat euch dieser Beitrag vielleicht immerhin etwas unterhalten… bis bald zu Teil 2!

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